Dicke von Neoprenanzügen & Wassertemperatur

Neoprenanzuge dicke

Neoprenanzüge sind eine geniale Erfindung, da sie uns die Möglichkeit bieten, in kaltem Wasser zu surfen, schwimmen, tauchen usw. Sie sind wie eine zweite Haut, da die eingesetzten, modernen Neoprengewebe eine ganz dünne Schicht Wasser „einkesseln“ und aufwärmen, wodurch dein Körper angenehm warm und geschützt bleibt – und das selbst bei langen Sessions und niedrigen Wassertemperaturen. Die Herausforderung besteht darin, einen Neoprenanzug in der idealen Dicke für die typischen Bedingungen an den Spots auszuwählen, an denen du damit surfen wirst. Die Wetsuit-Dicke variiert von Modell zu Modell. In diesem Ratgeber erfährst du alles, was du wissen musst, um den für dich idealen Neo auszuwählen.

Wenn du mit dem Surfen gerade erst anfängst und mehr über das allgemeine Design von Surfanzügen für Damen, verfügbare Modelle und die Größenauswahl erfahren möchtest, solltest du zunächst unseren Ratgeber Wie finde ich den perfekten Neoprenanzug? lesen. Im vorliegenden Ratgeber befassen wir uns ausführlich mit den verschiedenen bei der Auswahl des Neoprenanzugs zum Surfen zu beachtenden Faktoren, insbesondere im Hinblick auf die Wassertemperaturen, bei denen du mit dem Neo surfen möchtest.

Neoprendicke

Bei dem für Neoprenanzüge verwendeten Neopren handelt es sich um einen geschäumten Synthesekautschuk, in dem viele kleine Gasbläschen gleichmäßig verteilt sind, wodurch das Material hervorragende thermische Isoliereigenschaften besitzt und zudem zu leichtem Auftrieb führt. Als grundsätzliche Faustregel gilt: Je dicker das Neopren, desto besser isoliert es, aber desto weniger flexibel ist das Gewebe. Für deinen Komfort und deine Performance im Wasser ist es entscheidend, das richtige Gleichgewicht zwischen Wärmeisolierung und Stretch zu finden. Im Allgemeinen liegt die Wetsuit-Dicke zwischen 1-2 mm für Surf Oberteile und Sommer-Neoprenanzüge und 6 mm für Winter-Neoprenanzüge bei besonders harschen Wassertemperaturen.

Sonstige Faktoren

Neben der Neoprendicke gibt es ein paar weitere Faktoren, die sich darauf auswirken, wie warm du dich bei den unterschiedlichen Bedingungen im Wasser fühlst.

  • Design und Verarbeitung Neben dem Schnitt und der Länge der Ärmel und Beine deines Neoprenanzugs können Details wie die Nähte, Verschlussart des Neoprenanzugs, Innenfutter und Abdichtung an Hals, Handgelenken und Fußgelenken einen großen Unterschied machen, wenn es um den Wärmegrad deines Neoprenanzugs geht. Wenn du mehr erfahren möchtest über die unterschiedlichen Eigenschaften von Neoprenanzügen, dann wirf einen Blick in unseren Ratgeber Wie finde ich den perfekten Neoprenanzug?
  • Klima Neben der Wassertemperatur können sich andere Klimafaktoren wie etwa die Außentemperatur, Sonneneinstrahlung und gefühlte Kälte durch Wind in entscheidendem Maße auf dein Wärmeempfinden im Neo auswirken. Nimm die durchschnittliche, saisonale Wassertemperatur deines Surfspots als Grundlage und berücksichtige die typischen Klimafaktoren, um besser einschätzen zu können, ob der gewählte Neoprenanzug warm genug sein wird.
  • Aktivitätsgrad Wie aktiv bist du im Wasser? Surfst du hauptsächlich an Spots mit starker Strömung, sodass du ständig in Bewegung bleibst und gegen die Strömung anpaddelst? Bist du der hyperaktive Typ und bewegst dich ununterbrochen hin zu den Wellen? Oder zählst du eher zu den Surferinnen, die geduldig darauf warten, bis eine Welle zu ihr kommt? Surfst du ein Shortboard und verbringt somit recht viel Zeit unter Wasser, wenn du Duck Dives machst? Oder surfst du ein Longboard oder SUP und bist somit seltener komplett ins Wasser eingetaucht? Bist du eine Schwimmerin oder Bodyboarderin und somit praktisch die gesamte Session lang mit dem ganzen Körper im Wasser? Je mehr Zeit du komplett unter Wasser verbringst, desto mehr kaltes Wasser kann in den Neoprenanzug eindringen oder gar durch ihn durchspülen. Folglich kann in dem Fall ein dickerer, wärmerer Neoprenanzug angebracht sein. Weniger Zeit komplett ins Wasser eingetaucht in Kombination mit wärmeren Außentemperaturen hingegen können dazu führen, dass ein dünnerer Neoprenanzug mit höherem Stretchanteil ideal ist.
  • Eigene Wärme-/Kälteempfindlichkeit Natürlich spielt auch die eigene Wärme- bzw. Kälteempfindlichkeit eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Auswahl des passenden Anzugs.
  • Neopren Accessoires Wenn das Wasser kälter wird, kann es einen riesigen Unterschied machen, wenn du neben deinem Winter-Neoprenanzug auch Neopren Accessoires wie Neopren-Schuhe (Booties), eine Neopren-Surf-Kapuze (Hoodie) und sogar Neopren-Handschuhe trägst, um deine Körpertemperatur angenehm warm zu halten. Am Ende kommt es auf deine persönlichen Präferenzen an. Manche Surferinnen tragen gerne alle Accessoires zusammen mit einem etwas dünneren Neoprenanzug, der dafür einen höheren Stretchanteil aufweist, andere bevorzugen es, wenn möglich ohne Accessoires zu surfen und wählen dafür einen dickeren, wärmeren Neoprenanzug.

Warum werden bei den meisten Neoprenanzügen unterschiedliche Neoprendicken eingesetzt?

Bei den meisten langen Neoprenanzügen kommen mehr als eine Neoprendicke zum Einsatz. Die Standard-Dicken sind 3/2 mm, 4/3 mm, 5/4/3 mm und 6/5/4 mm. Das wärmste/dickste Material wird stets für den Oberkörper eingesetzt, da es in diesem Körperbereich am wichtigsten ist, dass er warm bleibt. Dünneres Material wird für die Ärmel und Beine des Neoprenanzugs benutzt, damit die Bewegungsfreiheit an den Extremitäten möglichst wenig eingeschränkt wird. Bei Neoprenanzügen für kaltes Wasser und mit drei verschiedenen Neoprendicken wird das dünnste Neopren nur für die Ärmel verwendet, um dir beim Paddeln möglichst große Bewegungsfreiheit zu bieten und gleichzeitig sicherzustellen, dass der Rest des Körpers nicht auskühlt.

Dicke von Neoprenanzügen – Praktischer Ratgeber

Neoprenanzüge 1-2 mm

  • Wassertemperatur: 18-23 °C
  • Jahreszeit / Schutzgrad: Sommer / Leichtgewichtiger Schutz

Neoprenanzüge mit 1-2 mm Neoprendicke sind dünn, leicht und flexibel, schützen dich vor UV-Strahlen und bieten ein wenig extra Wärme in Wassertemperaturen ab 17 °C. Sie werden für wärmeres Wasser und Sommerbedingungen designt und kommen zumeist in den Modellen Spring Suit / Shorty, Long Janes und Short Janes sowie Neopren Tops und Neopren Leggings zum Einsatz. Sie wärmen leicht, sind auftreibend, bieten Schutz vor der Sonne (und Quallen) und sind einfach ideal für Sommersessions, da sie die Bewegungsfreiheit beim Paddeln absolut nicht beeinträchtigen.

Neoprenanzüge 1 mm et Neoprenanzüge 2 mm

Neoprenanzüge 3/2mm

  • Wassertemperatur: 13-18 °C
  • Jahreszeit / Schutzgrad: Frühjahr, Herbst / Leichter bis mittlerer Wärmegrad

3/2er Neoprenanzüge (3/2 mm Neoprendicke) sind ideal für den Übergang, wenn das Wasser gemäßigt warm ist. Diese Neoprendicke wird in der Regel für lange Neoprenanzüge („Sommer-Neoprenanzüge“) verwendet, wobei das 3 mm dicke Neopren im Oberkörperbereich und das 2 mm dicke Neopren für die Partien an Armen und Beinen zum Einsatz kommt.

Neoprenanzüge 3/2 mm

Neoprenanzüge 4/3mm

  • Wassertemperatur: 9-14 °C
  • Jahreszeit / Schutzgrad: Herbst bis Frühjahr / Mittlerer bis hoher Wärmegrad

Lange 4/3er Neoprenanzüge (4/3 mm Neoprendicke) eignen sich bestens für kühles und kaltes Wasser, wobei das 4 mm dicke Neopren im Oberkörperbereich und das 3 mm dicke Neopren für die Partien an Armen und Beinen zum Einsatz kommt. 4/3 mm dicke Neoprenanzüge sind besonders beliebt für Wintersessions in gemäßigten Klimazonen und werden häufig zusammen mit Neopren-Schuhen (Booties) und einer Neopren-Surf-Kapuze (Hoodie) getragen, um das optimale Gleichgewicht zwischen Wärme und Stretchanteil bei geringeren Temperaturen zu erreichen.

Neoprenanzüge 5/4/3mm

  • Wassertemperatur: 8-12 °C
  • Jahreszeit / Schutzgrad: Winter / Hoher Wärmegrad

Ideal für Surfsessions im Winter und bei niedrigen Wasser- und Außentemperaturen. 5/4/3er Neoprenanzüge sind lange Modelle mit 5 mm dickem Neopren im Oberkörperbereich, 4 mm dickem Neopren im Bereich der Beine und 3 mm dickem Neopren an den Armen. 5/4/3 mm dicke Neoprenanzüge sind beliebt für Wintersessions in kalten Klimazonen und werden häufig zusammen mit 5 mm dickem Hoodie (Neopren-Surf-Kapuze), Handschuhen und Booties (Neopren-Schuhe) getragen, um eine optimale Wärmeisolierung und verhältnismäßig viel Bewegungsfreiheit für die Kaltwassersessions zu erreichen.

Neoprenanzüge 6/5/4mm

  • Wassertemperatur: Unter 8 °C
  • Jahreszeit / Schutzgrad: Winter / Sehr hoher Wärmegrad

Speziell für das Surfen bei den kältesten Wassertemperaturen designt. 6/5/4er Neoprenanzüge sind lange Modelle mit 6 mm dickem Neopren im Oberkörperbereich, 5 mm dickem Neopren im Bereich der Beine und 4 mm dickem Neopren an den Armen. Hierbei handelt es sich um die wärmste Option für Winter-Surf in kalten Klimazonen und wird stets mit 5-7 mm dicker Neopren-Surf-Kapuze (Hoodie), Neopren-Handschuhen und Neopren-Schuhen (Booties) getragen, um die Körpertemperatur so warm wie möglich zu halten und gleichzeitig ausreichend Bewegungsfreiheit zum Paddeln und Surfen zu haben.

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